Die Nebennieren
Die beiden kleinen Drüsen sitzen wie kleine Hütchen auf den Nieren, in der Mitte befindet sich das Mark und am äußeren Rand die Nebennierenrinde.
Die Nebennieren produzieren die gesamte Notfall-Apotheke unserer lebensrettenden Hormone: Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin und Cortisol.
Cortisol zählt zu den sogenannten Stresshormonen und wird aktiv, sobald wir uns in irgendeiner Form von Stress befinden. Egal ob familiär oder beruflich, ob wir uns überanstrengen (auch im Sport), ob wir krank werden oder uns verletzen. Dauerstress ist eine ernste Sache für unser System.
Cortisol kann sehr schnell Zucker (Glucose) aus den Energiedepots durch die Umwandlung von Eiweiß (Protein) freisetzen, um einer Unterzuckerung vorzubeugen, aber auch, damit wir flüchten oder kämpfen können.
Das Medikament Cortison (synthetisch hergestelltes Cortisol) wird auch in der Notfallmedizin angewendet, wenn jemand beispielsweise einen Asthmaanfall hat, oder bei chronisch entzündlichen Erkrankungen wird es eingesetzt.
Doch dauerhaft eingesetzt hat dies einen gewissen „Preis“, denn die regelmäßige Cortisonzufuhr von außen lässt den Körper fälschlicherweise davon ausgehen, es sei genügend Cortisol im Körper vorhanden und er stellt nach und nach seine eigene Produktion komplett ein.
Bei einem Hydrocortison in der Therapie passiert dies nicht, es ist dem körpereigenen Cortisol identisch. Damit könnte man diesen oben beschriebenen Prozess auch unterbinden, wenn man es zusätzlich einsetzen würde, bestenfalls gar kein synthetisch hergestelltes Cortisol verwenden. Therapeutisch wäre Hydrocortison die bessere Alternative.
Allerdings kann auch die körpereigene Produktion von Cortisol erschöpfen, wenn wir Cortisol zu lange und in zu großen Mengen verbrauchen, durch Dauerstress in Form von Überlastung oder chronischer Entzündungsherde im Körper, oder auch durch Schwermetallbelastungen, chronischem Schlafmangel, um nur einige Stressoren zu nennen.
Dann können die Nebennieren irgendwann erschöpfen, wodurch nur noch wenig Cortisol ausgeschüttet werden kann. Es entsteht eine Nebennierenschwäche und diese verläuft in verschiedenen Stadien. Dies kann bis zum Adrenalinmangel führen – dem klassischen Burn-out.
Im Anfangsstadium ist das Cortisol längere Zeit erhöht und dies kann zum Abbau von Muskelmasse führen, Osteoporose kann entstehen, es kann den Blutdruck erhöhen, zu Diabetes und Depressionen führen und auch das Körperfett nimmt zu, insbesondere am Bauch.
Eine Nebennierenschwäche gilt als Funktionsstörung, d.h. das Organ selbst ist an sich noch gesund. Dadurch ergeben sich in der schulmedizinischen Diagnostik und der Therapie verschiedene Schwierigkeiten, da es sich nicht um eine Nebeniereninsuffizienz handelt, auch Morbus Addison genannt, sondern eine Nebenniere, die in der Produktion erschöpft ist.
Das englische Wort für diesen Zustand ist Adrenal Fatique - Nebennierenmüdigkeit.
Dies beschreibt das Problem sehr gut und man erahnt dabei, dass, wenn man die Trigger auschaltet und einmal das System wieder ausruhen lässt und es individuell unterstützt, mit allem, was es diagnostisch abgeklärt braucht, können sich die Nebennieren auch wieder erholen. Um wieder Ruhe und zu sich selbst zu finden, gibt es sehr gute Möglichkeiten, die man auch sehr schnell erlernen kann. Hierzu gehört beispielsweise das Autogene Training. Aber auch eine Therapieserie in der Fußreflextherapie bietet ausgezeichnete Möglichkeiten.
In der TCM spricht man im Bezug auf unsere Nebennieren von der Essenz. Sie sind wie unser Sparkonto. Heben wir nur Geld ab, legen aber nichts mehr zurück, dann ist das Konto irgendwann leer.
Was sind die Symptome der Nebennierenschwäche
Die Symptomatik ist abhängig vom Stadium der Nebennierenschwäche
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Erschöpfung
- Mangelnde Belastbarkeit, Überforderung
- Infektanfälligkeit und verzögerte Wundheilung
- chronische Entzündungen
- Haarausfall
- Konzentrationsschwierigkeiten und verminderte Merkfähigkeit
- Schilddrüsenunterfunktion
- Potenzstörungen, verminderte Libido
- PMS, schmerzhafte Periode, Zyklusstörungen
- Schlafstörungen
- 1. Stadium Hyperglykämie, 3. Stadium Hypoglykämie
- Depressionen, Verstimmungszustände
- Magensäuremangel und dadurch Verdauungstörungen
- Anfänglich erhöhter Blutdruck möglich, später erniedrigter Blutdruck möglich